Büro für ausländische Mitbürger*innen

im Ev. Kirchenkreis Erfurt

Chronik des Büros

Die Ev. Ausländerarbeit Erfurt blickt auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück. Die Anfänge sind bereits vor der Wiedervereinigung Deutschlands zu finden. In den Räumen der Ev. Stadtmission traf sich eine kirchliche Initiativgruppe, die sich bemühte, Kontakte mit Ausländern aufzunehmen. 1987 kam es zum ersten Treffen zwischen Mosambikanern, Vietnamesen und Deutschen. Mit der Zeit entwickelten sich daraus regelmäßige Zusammenkünfte, die vorerst unter dem Motto „Fremde im fremden Land“ stattfanden und später den Namen „Cabana“ (runde Hütte gleich „Geborgenheit“) bekamen. Daraus entwickelte sich die spätere „Teestube“. Die Menschen, die aus Kuba, Mosambik, Angola und Vietnam aufgrund der Regierungsabkommen zwischen den ehemaligen sozialistischen Bruderstaaten in die DDR zum Arbeiten gekommen waren, besuchten mehr und mehr die „Teestube“.

Die Angebote der Teestube in Form von Deutschunterricht und interkulturellen Begegnungen wurden zunächst ausschließlich von Ehrenamtlichen geleistet. Diese Form von Ausländerarbeit gab es in der Umbruchszeit in vielen Kirchengemeinden der ehemaligen DDR. Den Ausländern wurde unter dem Dach der Kirche die Möglichkeit gegeben, sich außerhalb des Wohnheims zu treffen und persönliche Kontakte zu Deutschen zu knüpfen und zu pflegen. 

Durch den steigenden Bedarf an professioneller Beratung wurde 1991 die erste hauptamtliche Stelle, nämlich die der Ausländerbeauftragten des Ev. Kirchenkreis Erfurt, eingerichtet. Hier wurden seitdem Migrant*innen beraten und begleitet. Asylsuchende konnten Hilfe und Beratung im Asylverfahren sowie in sozialen Angelegenheiten erhalten, ehemalige ausländische Vertragsarbeiter*innen aus der DDR, die mit der Wiedervereinigung lange rechtlos dastanden, erhielten ebenfalls Hilfestellung und Beistand. 

Stück für Stück wurde die Ausländerarbeit in evangelischer Trägerschaft in Erfurt auf- und immer weiter ausgebaut. Sie wurde schnell zum festen und wichtigen Bestandteil der Sozial-arbeit mit Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Erfurt und eine der wenigen festen An-laufstellen für ausländische Mitbürger*innen in Thüringen, unabhängig von ihrem rechtlichen Status.

Bis Ende 1999 war das Team der Ausländerberatung in der evangelischen Stadtmission ansässig. Anfang 2000 wechselte die Ausländerberatung in die Trägerschaft des Ev. Kirchenkreises Erfurt unter dem Namen „Büro für ausländische Mitbürger*innen“. 

Inzwischen können wir in unseren Büroräumen in der Erfurter Innenstadt Menschen mit Migrationshintergrund ein umfassendes Leistungsspektrum anbieten. Neben der Beratung und Unterstützung führen wir regelmäßig Deutsch- und Integrationskurse, interkulturelle Begegnungsveranstaltungen und integrationsfördernde Projekte durch. 
Im Jahr 2020 feierte das Büro für ausländische MitbürgerInnen sein 20-jähriges Jubiläum unter der Trägerschaft des Ev. Kirchenkreis Erfurt.